Das Prinzip der Schmerztheorie
Das Funktionsmuster des Menschen ist für ein natürliches Umfeld wie vor über 5000 Jahren entwickelt worden. Daher muss das Verständnis menschlicher Funktionen und Dysfunktionen (Krankheiten) im Kontext der damaligen Welt ohne Technik, ohne Agrarprodukte und ohne domestizierte Tiere, betrachtet werden. Und daher auch die Logik der Schmerzvorgänge. Nicht jede körperliche Veränderung führt zu Schmerz. Während eine lebensbedrohende Lungenentzündung nicht mit Schmerz verbunden ist, können banale Nadelstiche extrem schmerzhaft sein. Sofern Schmerz überhaupt einen Warnvorgang vor Schädigung darstellt, dann ist dies zumindest ein unzuverlässiger Parameter.
Schmerz besteht aus einem körperlichen Prozess und einem Bewusstseinsprozess
Ein Schmerzprozess besteht aus der körperlichen Veränderung sowie deren bewusster Verarbeitung. Während körperliche Veränderungen materiellen Realitäten entsprechen, sind Bewusstseinsprozesse abstrakte nichtmaterielle Gedankenvorgänge. Schmerz wird zum Gedanken. Schmerzverständnis muss die Regulation des Bewusstseins sowie die Regulation des physischen Körpers berücksichtigen.
Schmerz ist von Bewegung abhängig
Was ausnahmslos allen Schmerzen gemeinsam ist, das ist die Abhängigkeit von Bewegung. Jeder Schmerz kann durch Bewegung verstärkt werden bzw. durch Immobilisierung abgeschwächt werden. Wenn es also um das reine Schmerzverständnis geht, dann geht es in Wirklichkeit um das Verständnis von Bewegung. Wenn Bewegung den Schmerz verstärkt, dann muss gefragt werden, was an der Bewegung falsch ist, damit Schmerz entsteht. Oder anders ausgedrückt: Schmerz ist kranke Bewegung.
Für die Verursacher von Schmerzen gilt dann: Alles was im Stande ist, die Bewegungen des Körpers entsprechend zu stören (krank zu machen), alles das kommt als Schmerzursache in Frage. Damit münden sämtliche bekannten Schmerzursachen, vom Nadelstich bis zur Migräne, in eine gemeinsame Schiene, die kranke Bewegung.